Mesenteriale Lymphadenitis ist eine unterschätzte Entzündung der Bauchlymphknoten. Besonders bei Kindern zwischen 5-15 Jahren verursacht sie starke Beschwerden. Laut dem Robert Koch-Institut werden jährlich 3-5 Fälle pro 10.000 Kinder diagnostiziert. Dieser Leitfaden enthüllt, wie Sie die Erkrankung frühzeitig erkennen, von Appendizitis unterscheiden und erfolgreich behandeln.
Inhaltsübersicht
1. Mesenteriale Lymphadenitis: Der stille Entzündungsherd
Das Mesenterium – eine faltenartige Aufhängung des Darms – beherbergt über 150 Lymphknoten. Bei einer mesenterialen Lymphadenitis schwellen diese auf das 2-3 fache an (≥8mm laut Journal of Radiology).
Betroffene Gruppen:
Altersgruppe | Häufigkeit | Typische Auslöser |
5-15 Jahre | 85% der Fälle | Viren (Adeno-, Enteroviren) |
16-25 Jahre | 12% | Bakterien (Yersinien, Salmonellen) |
>25 Jahre | 3% | Chronisch-entzündliche Erkrankungen |
2. Hauptursachen im Überblick
2.1 Infektiöse Auslöser (90% der Fälle)
- Yersinia enterocolitica (40% bei Kindern)
- Rotavirus/Norovirus (30%)
- EBV-Infektionen (15%)
2.2 Nicht-infektiöse Ursachen
Laut Deutsches Krebsforschungszentrum können verantwortlich sein:
- Morbus Crohn (5-fach erhöhtes Risiko)
- Zöliakie
- Systemischer Lupus erythematodes
3. Symptom-Check: So erkennen Sie den Unterschied
Symptom | Mesenteriale Lymphadenitis | Appendizitis |
Schmerzbeginn | Diffus, wellenförmig | Plötzlich, konstant |
Fieber | <> | >38.5°C |
Druckempfindlichkeit | Rechter Unterbauch | McBurney-Punkt |
7. Gefürchtete Komplikationen
Unbehandelt kann es laut Gastroenterology Journal zu:
- Lymphknotenabszessen (2-4% der Fälle)
- Sepsis (bei immungeschwächten Patienten)
- Bridenileus durch Verklebungen
Experten-Tipp: Bei anhaltenden Bauchschmerzen >48h immer bildgebende Diagnostik (Ultraschall/CT) durchführen lassen.
Siehe auch: Verdauungsstörungen: Wie diagnostizieren und behandeln?